Dem Super-Jumbo bei der Geburt zuschauen – Werkstour bei Airbus in Toulouse

Die Airbus A380 Fertigung in Toulouse
Die Airbus A380 Fertigung in Toulouse

Im Rahmen meiner Reise nach Toulouse habe ich natürlich auch den Airbus-Werken einen Besuch abgestattet. Ich wollte mal mit eigenen Augen sehen, wie ein Airbus A380 (der „Super-Jumbo“) entsteht. Immerhin ist es das größte Passagier-Flugzeug der Welt. Glücklicherweise durfte ich auch schon mit dem „Doppeldecker“ fliegen

Bevor ich richtig mit meinem Bericht loslege, möchte ich darauf hinweisen, dass das Fotografieren in den Airbus-Werkshallen normalerweise nicht erlaubt ist. Ich durfte jedoch aufgrund einer speziellen Genehmigung von Airbus in den Hallen fotografieren und somit sind alle Fotos von mir. Danke dafür, Airbus!

Von einer Fertigung des Airbus A380 in Toulouse zu sprechen, ist streng genommen falsch. In Toulouse wird der große Vogel nämlich endmontiert. Denn in Toulouse entsteht – wie in einem überdimensionalen Puzzle – aus vorgefertigten Baugruppen ein Flugzeug. Das hat schon seit dem Airbus A300 bei Airbus Tradition. So werden in den verschiedenen europäischen Airbus-Werken (in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien) Rumpfsegmente, Leitwerke, Tragflächen sowie Landeklappen produziert und nach Toulouse transportiert. Das geschieht bei den kleineren Airbus-Typen auf dem Luftweg (mit dem „Beluga“) und beim A380 überwiegend per Schiff. Die Baugruppen sind, mit Ausnahme des Seitenleitwerks, einfach zu groß für den Lufttransport 😉

Überlick über die Endfertigung ("Final Assembly Line") des Airbus A380
Überlick über die Endfertigung („Final Assembly Line“) des Airbus A380

In der „Final Assembly Line“ (FAL) werden die Baugruppen verschraubt und vernietet. Im Anschluss kommen die – fast – fertigen Flugzeuge in die oben gezeigte Halle. Dort werden finale Montagearbeiten durchgeführt, die Tanks auf Dichtigkeit überprüft und ganz zum Schluss die Triebwerke montiert. Die Triebwerke werden erst kurz vor dem „Roll-Out“ montiert, weil sie sehr teuer sind und somit die Airlines die Triebwerke auch erst so spät wie möglich bezahlen möchten. 🙂

MSN207 ist bereit für die Montage der Triebwerke
MSN207 ist bereit für die Montage der Triebwerke

Zum Zeitpunkt meines Besuches standen in der Halle MSN 207, die zukünftig für Emirates mit der Registration A6-EOW unterwegs sein wird, die zukünftige A6-EOX (MSN 208) der Emirates und ein A380 für Etihad in der Halle.

Vereinigte Arabische A380 ;-)
Vereinigte Arabische A380 😉

Interessant sind die Docks, in denen die fast fertigen A380er stehen. Das sieht alles wesentlich durchdachter als bei der Konkurrenz von Boing in Everett aus. Während es jenseits des Atlantiks ein wenig chaotisch hergeht, herrscht hier in Toulouse Ordnung.

Die zukünftige A6-EOW von Emirates
Die zukünftige A6-EOW von Emirates

Die Tour durch die A380 Final Assembly Line dauert ca. 1,5 Stunden und startet am Musée Aeroscopia. Fotografieren ist, wie bereits erwähnt, nicht erlaubt. Während der Tour gibt es auch einen fantastischen Ausblick auf das Vorfeld, auf dem die Airbus A380 finalen Tests unterzogen und betankt werden, bevor sie zum ersten Mal abheben. Hier durfte ich leider nicht fotografieren. Ich kann aber versichern, dass auch dieser Teil der Führung sehr interessant ist!

Schwebend über dem Super-Jumbo
Schwebend über dem Super-Jumbo

Fazit: Ein Besuch der Endfertigung des Airbus A380 lohnt sich! Nicht nur für Luftfahrt-Enthusiasten, denn die einzelnen Fertigungsschritte werden sehr gut erklärt. Die Werkstour lässt sich wunderbar mit einem Besuch des Musée Aeroscopia verbinden – die Werkstouren starten und enden am Luftfahrtmuseum.

Hinweis: Der Besuch wurde durch Toulouse Tourismus und die Region Midi-Pyrénées sowie dem Musée Aeroscopia bzw. Manatour ermöglicht. Vielen Dank (auch an Atout France) dafür! Besonders bedanken möchte ich mich bei Airbus, die meine Recherchen mit der Fotogenehmigung besonders bereichert haben!

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1 Kommentar

  1. Vielen Dank für diesen interessanten Einblick. Wahnsinn in was für Dimensionen dort gebaut udn geschraubt wird. Das mit den Triebwerken wusste ich noch gar nicht. Interessant.

    Nach wie vor finde ich den großen 380 irgendwie befremdlich…aber auch faszinierend. Mal sehen, ob ich irgendwann auch mal mit ihm fliege. Dann wäre mir Emirates oder Etihad nur recht. 🙂

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