Lufthansa und die Check-In-Automaten

Am letzten Donnerstag wollte ich von einem geschäftlichen Aufenthalt in England von Manchester aus mit Lufthansa zurück (Hinflug erfolgte mit Flybe) nach Düsseldorf fliegen. Unser Flug (LH 3435) sollte um 19:50 Uhr Ortszeit starten. Wir waren bereits gegen 14 Uhr am Flughafen Manchester, da unser Termin beim Kunden wesentlich früher als erwartet endete.

Dort begaben wir uns direkt zum Lufthansa Check In im Terminal 1. Obwohl an den Schaltern nichts los war, hatte ich noch Zeit auf die Hinweis-Schilder zu schauen und konnte dort sinngemäß lesen, dass man die Check-In-Automaten benutzen möge, wenn man nicht so lange in der Warteschlange stehen möchte. Die Benutzung dieser Automaten war jedoch unserer Ansicht nach gar nicht nötig, da wie eben geschrieben, vor uns keine weiteren Passagiere warteten.

Als wir nun am Schalter standen, wurden wir sehr bestimmt (um es höflich zu formulieren), darauf hingewiesen, dass wir uns zuerst selber am Automaten einchecken müssten, bevor unser Gepäck angenommen würde. Über diese Unart, die Passagiere an die Automaten zu nötigen, habe ich mich bereits Ende März in München geärgert.

Nach dem Check In am Automaten „durften“ wir dann auch endlich unser Gepäck abgeben. Unser Ärger über diese Behandlung wollte auch nicht so richtig während der folgenden Stunden, die wir im Sicherheitsbereich auf unseren Flieger warteten, verfliegen. Kurz vorm Boarding konnte aber das tranige Bodenpersonal es noch schaffen „Eins drauf“ zu setzen. Während wir Passagiere am Gate 6A standen und darauf warteten, dass es nun endlich losginge (19:20 Uhr war die geplante Boarding Time), zeigte die Uhr mittlerweile 19:30 Uhr an, und dies war auch die am Gate angezeigte Boarding Time. Doch was passierte? Nichts! Obwohl, das stimmt nicht so ganz, denn die Servisair-Mitarbeiter – mittlerweile sechs an der Zahl (!) – hielten einen Klönschnack ab, als ob es keine Passagiere gäbe, die darauf warten, endlich den Flieger zu besteigen. Dafür, dass Servisair in Form der vorigen GlobeGround mal eine Lufthansa-Tochter war, ist dieses Verhalten der Bodenangestellten einer Lufthansa nicht würdig.

Der Flug selber wurde von der Eurowings durchgeführt. Welch ein Glück für uns, dass wir nicht am Freitag fliegen wollten 😉 Dann wären wir wohl vom Streik der Eurowings-Piloten betroffen gewesen. Über den Flug selber gibt es nichts besonderes zu berichten. Das übliche „Schinken oder Käse?“-Prozedere ist ja auch nicht besonders berichtenswert.

Nach meiner Rückkehr habe ich mich gefragt, ob nur ich die Check-In-Automaten, und die Nötigung diese zu benutzen, unmöglich finde. Eine Umfrage in meinem Bekannten-, Freundes- und Kollegenkreis (alle sind Vielflieger) ergab, dass niemand die Automaten mag und die Nutzung eigentlich sogar als Zumutung betrachtet. Ganz zu schweigen davon, auch noch zur Nutzung dieser Automaten genötigt zu werden. Also: Ich stehe nicht alleine mit meiner Meinung da. Interessant an den Schilderungen meiner Freunde, Bekannten und Kollegen war auch, dass sie alle seit längerer Zeit immer an die Automaten verwiesen werden, auch wenn sie dies gar nicht möchten. Mit einer zuvorkommenden Behandlung als Passagier einer Premium-Airline (Selbst-Einschätzung der Lufthansa) hat das nichts zu tun. Bei wesentlich günstigeren Airlines, wie Flybe (s.o.), Airberlin und anderen, kann man selbstverständlich immer noch am Schalter den (kompletten) Check-In erledigen.

Ich habe aber dann mal auf der Lufthansa-Website recherchiert, ob wir alle etwas verpasst hätten. Nämlich eine Änderung der Check-In-Regeln der Lufthansa. In den FAQs zum Check-In finde ich dann aber folgende Information:

An den von uns angeflogenen Flughäfen stehen Ihnen die Mitarbeiter an unseren Check-in Schaltern gern zur Verfügung. Sie stellen Ihnen Ihre Bordkarte aus und sorgen dafür, dass Sie Ihr Gepäck bis an den gewünschten Zielort aufgeben können.

Hier auch noch mal als Screenshot (farbliche Hervorhebung des Zitates durch mich):

Screenshot der Lufthansa-Website zum Thema "Check-In am Schalter"
Screenshot der Lufthansa-Website zum Thema „Check-In am Schalter“

Jetzt stehe ich etwas ratlos da und frage mich, ob es wirklich sein kann, dass die Mitarbeiter am Check-In – ob direkt von Lufthansa oder eines Handling Agents – so gravierend gegen Vorschriften verstoßen?

Hinweis: Ich hatte der Lufthansa die Möglichkeit gegeben, vorab zu diesem Artikel Stellung zu nehmen. Dieses Angebot hat die Lufthansa aber nicht wahrgenommen. Den Logs nach zu urteilen, wurde aber aus dem Netzwerk der Lufthansa dieser Blog aufgerufen. Anscheinend hielt es die „Kranich-Airline“ nicht für nötig sich zu äußern.

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4 Kommentare

  1. Is ja ein Ding… Ich hoffe mal, dass ich bei meinem nächsten Flug keinen Automaten aus der Nähe sehen muss. Der Flug mit Lufthansa ist schon gebucht, vielleicht hätte ich erst diesen Artikel lesen sollen….

    • Werde wieder stornieren und Geld verlieren,da ich mich au h ni ht zwingen lassen will. In Zukunft werde ich mich vorher informieren wer fliegt. Lufthansa jedenfalls nicht mehr.

  2. Habe schon für 2020 gebucht und möchte auch nicht an einen Automaten. Da ich erfahren habe das ich Lufthansa fliege, werde ich wohl stornieren, da ich mich nicht zwingen lassen will online check in zu machen. Su he mir jetzt eine andere Airline, bei der ich am Schalter einchecken kann. Die Wartezeit ist mir egal. Nie wieder Lufthansa, auch wenn ich jetzt Geld verliere.

  3. Check in Berlin Tegel Lufthansa. Die absolute Katastrophe!! Zwei der vier Automaten funktionierten nicht, lange Warteschlangen, pampiges Personal, gestresste Fluggäste. Mir ist es ein Rätsel, wie man so mit Fluggästen umgehen kann. Ich werde wenn möglich nie mehr mit dieser Airline fliegen.

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  1. Lufthansa reagiert » Reise-Wahnsinn

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