Mit Air New Zealand zurück nach Europa (AKL-LAX-LHR)

Knapp eine Woche nach meinem Hinflug musste ich auch schon wieder die Heimreise (Flug NZ 002) antreten. Diesmal allerdings in der „normalen“ Holzklasse (a.k.a. Economy Class). Mein Sitzplatz war direkt am Notausgang 4R und somit hatte ich wenigstens Beinfreiheit. Zum Glück saß ich nicht an der Türe 3L oder 3R, denn dort sind die Toiletten. Bei mir war es immerhin die Galley.

Das Boarding der Boeing 747-400 (wieder der Jumbo mit der Registration ZK-NBV – wie auf dem Hinflug) lief entspannt ab, da die Kiwis das System mit dem Einsteigen nach Sitzreihen besser verstanden haben, als wir Deutsche. Ich hatte zwar den Mittelplatz in der 3er-Reihe erwischt, aber auf dem Leg von Auckland nach Los Angeles blieb der Gangplatz frei, so dass ich diesen einnehmen konnte. Der Flug startete wurde pünktlich um 23 Uhr Ortszeit vom Terminal zurück gedrückt und die Reise konnte losgehen.

Die Crew auf dem Abschnitt nach LA war überwiegend männlich und fast schon an der Pensionierungsgrenze (wo liegt die bei Air New Zealand? Bei 65 Jahren?). Schon recht bald nach dem Start wurde das Abendessen serviert, worüber ich nicht unglücklich war. Seit sieben Uhr morgens war ich bereits auf den Beinen und hatte seit dem Mittag nichts mehr gegessen. Das Essen war für eine Economy Class überraschend gut (ich habe leider vergessen Fotos zu machen). Auch in der Economy Class ist der Service recht chaotisch organisiert. Ich hatte einen guten Blick auf das Geschehen in der Galley und ich musste feststellen, dass das Hantieren mit Trolleys, Boxen und Heißluftöfen eher dilletantisch wirkte.

Vor, während und nach dem Essen unterhielt ich mich recht angeregt mit meinem Sitznachbarn (ein US-Amerikaner, der auch nicht verstehen konnte, warum man als Transit-Passagier in LAX die US-Immigrations durchlaufen muss). Irgendwann habe ich allerdings die Augen zugemacht, meine Beine ausgestreckt und mich in die Decke gehüllt, um ein wenig zu schlafen. Dies ist mir auch für ca. 2-3 Stunden halbwegs geglückt. Länger ging es allerdings nicht, da eine andere Passagierin meinte sich – vor meinem Sitz stehend – lautstark mit der Crew in der Galley zu unterhalten. Auf meinen Hinweis, dass sie sich doch bitte woanders unterhalten möge, da ich gerne schlafen wolle, erntete ich nur ungläubige Blicke. Sowohl von der Passagierin als auch von der Crew!

Irgendwann wurde es auch wieder hell draußen und dies war das Zeichen für die Crew den Service fürs Frühstück zu starten. Die Chose war allerdings noch chaotischer. Als auch ich endlich mein Tablett mit dem Frühstück vor mir stehen hatte, wartete ich eine halbe Ewigkeit darauf, dass auch noch Getränke serviert werden. Ich weiß ja nicht, wie es anderen Passagieren geht – ich jedenfalls möchte zum Frühstück auch etwas trinken. Irgendwann wurde mir die Warterei zu blöde und ich sprach einen der Stewards an (laut Namensschild ein „Inflight Service Manager“), ob und wann ich denn mit meinem Tee rechnen dürfe. Er reichte mir darauf hin sofort meinen Tee (ich saß schließlich direkt neben der Galley) und erklärte mir auf meine Nachfrage, warum alles so schleppend läuft, dass man bei Air New Zealand mit einem Minimum an Personal operiere. Auf diesem Jumbo wären das nur 13 Leute in der Kabine. Bei Lufthansa wären dies 18 – so der gute Mann. So richtig überzeugend fand ich seine Begründung nicht. Wenn Getränke- und Essesnwagen gleichzeitig zum Service ausrücken würden – wie dies bei vielen anderen Airlines der Fall ist – müsste niemand unnötig lange auf das Getränk zum Frühstück warten.

Zwischenstopp in Los Angeles und Weiterflug nach London

Gegen 14 Uhr Ortszeit erreichten wir LAX und der gleiche Kokolores wie auf dem Hinflug nahm seinen Lauf: Aussteigen, US-Immigrations und Warten in dem winzigen Transitraum. Als die Boarding Time sich langsam näherte glaubte ich meinen eigenen Augen nicht zu trauen: Während wir Transit-Passagiere noch darauf warteten, endlich wieder in den Jumbo zu gelangen, stiegen die zusteigenden Passagiere bereits ein. So etwas habe ich noch nie zuvor erlebt! Das ganze hatte natürlich den Effekt, dass die Gepäckablagen schon recht gut gefüllt waren und wir erschöpften (immerhin schon zwölf Stunden geflogen) Transit-Passagiere zusehen mussten, wo wir unsere Handgepäck unterbringen konnten. Dieses Prozedere kann entweder nur ein Versehen des Air New Zealand Bodenpersonals in LAX zu sein oder es ist eine Frechheit!

Als ich meinen Sitz erreichte, konnte ich erkennen, dass ich diesmal mit meinen Sitznachbarn ein wenig Pech hatte. Zu meiner Rechten ein aktiver American-Football-Spieler und zu meiner Linken ein ehemaliger Rugby-Spieler. Beide mit der dazu passenden Statur 🙁 Aber ich muss den Beiden zugestehen: Sie haben nach Möglichkeit Rücksicht auf meine – im Vergleich – eher schmächtige Statur genommen 🙂

Nach dem Start in LA gab es auch schon bald das nächste Abendessen. Diesmal kamen auch die Getränke zeitnah. Nachdem ich mein Abendessen eingenommen hatte, erwartete ich, dass auch irgendwann mein Tablett abgeräumt würde. Das Tablett meines linken Sitznachbarn wurde auch abgeräumt. Das Tablett meines Nachbarn zur rechten Seite und meines jedoch nicht. Die gesamte Economy Class sass nun bereits ohne Tablett und das Licht wurde bereits für die Nacht abgedimmt. In der Galley war man schon mit dem Aufräumen beschäftigt, als ein Steward kam und uns aufforderte, die Blende am Fenster herunter zu ziehen. In diesem Augenblick ist mir der Kragen geplatzt: Ich fragte den jungen Mann (die Crew auf diesem Leg war tatsächlich wesentlich jünger), ob er nicht besser unsere Tabletts abräumen will anstatt sich um Lapalien wie Fensterblenden zu kümmern.

Ich bekam die patzige Antwort, dass zur Zeit kein Platz für unsere zwei Tabletts in der Galley vorhanden sei. Auf meinen Einwurf, dass im zweiten Trolley von rechts noch zwei komplette Einschübe frei seien (ich hatte, wie oben geschildert, einen guten Blick auf das Geschehen in der Galley) reagierte er erst gar nicht. Er nahm dann doch unsere Tabletts mit, ohne um Entschuldigung zu bitten. Mein Nachbar zur Rechten zeigte sich erstaunt darüber, wie gut ich auf Englisch dem Steward die Meinung gegeigt hätte. Seiner Einschätzung nach hätte er es nicht besser hinbekommen können. Danke für das Lob. Allerdings hätte ich auch gut darauf verzichten können, meine Beschwerde-Möglichkeiten auf Englisch testen zu müssen…

Der Rest des Fluges inklusive Frühstück (mit „nur“ 15 Minuten Wartezeit aufs Getränk) verlief dann noch recht ereignisarm. Wir landeten überpünktlich in London. Jetzt musste ich dort nur noch knapp vier Stunden auf meinen Anschlussflug nach Köln warten – dies ist aber eine komplett andere Geschichte.

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