R(h)um – Lebensfreude im Glas

Geht immer: Ein Planteur am Strand
Geht immer: Ein Planteur am Strand
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Rum. Ein Getränk, welches die meisten von uns überwiegend mit Cola gemischt als Longdrink trinken. Kein Wunder, wie ich auf Martinique feststellen kann. Denn die Destillate der bekanntesten Rum-Marke der Welt haben nicht im Entferntesten etwas mit dem Rhum Agricole von der Karibik-Insel gemeinsam. Um es vorweg zu nehmen: Das, im deutschen Handel überrepräsentierte, Produkt mit der Fledermaus auf dem Etikett* eignet sich meiner Meinung nach besser als Brennspiritus als zum Trinken…

Mein erster Ti Punch

Ich gebe zu: Auch ich habe bisher dem R(h)um viel zu wenig Beachtung geschenkt. Aber das soll sich nun ändern: Wir haben soeben unser Hotel in Fort-de-France bezogen, als wir uns etwas später zum Dinner treffen. Und zack, steht eine Flasche La Mauny* auf dem Tisch. Unser Begleiter François erklärt uns direkt, wie man den Rum landestypisch genießt: Als „Ti Punch“.

Den Ti Punch „mixt“ sich übrigens jeder am Tisch selber. Ein wenig Rohrzucker ins Glas, dazu eine Limettenspalte ausdrücken und dann vier bis fünf Centiliter Rhum einschenken. Noch fix umrühren und fertig! Sehr lecker!

Ti Punch – wie geht’s und was brauche ich?

Zuerst einmal wird ein Rhum Agricole von Martinique* benötigt. Dazu noch Rohrzucker oder Rohrzuckersirup. Letzterer löst sich schneller auf. Ebenfalls werden (Bio-) Limetten benötigt, die man in Spalten den Gästen anbietet. Jeder mixt sich seine Mischung selber. Ob man den Ti Punch mit oder ohne Eiswürfel genießen möchte ist auch einem selber überlassen. Ein purer (!) Genuss!

Rohrzuckersirup kann man entweder kaufen* oder auch selber herstellen: 250 Gramm braunen, unraffinierten Rohrzucker in 250 Milliliter Wasser auflösen und kurz aufkochen lassen. Nach dem Aufkochen weitere fünfzehn Minuten köcheln lassen und dann den Topf vom Herd ziehen. Den abgekühlten Sirup in eine Flasche umfüllen und diese im Kühlschrank lagern. Der selbst hergestellte Zuckersirup hält sich ein paar Wochen im Kühlschrank.
Wer übrigens direkt starten möchte möchte, für den gibt es ein komplettes „Ti Punch Set“*, welches alles beinhaltet, was man für einen Ti Punch benötigt: Rum, Rohrzuckersirup und Gläser. Einzig Limetten und – je nach Vorliebe – Eis muss man noch selbst besorgen 😉

Rhum Agricole

Der Rhum Agricole wird nicht nur auf Martinique, sondern auch in den anderen französischen Übersee-Departements Guadeloupe und La Réunion hergestellt. Rhum Agricole von diesen Inseln ist im Übrigen der einzige Rum, der unter AOC-Bedingungen hergestellt wird.

Im Gegensatz zu anderen Rum-Sorten wird der Rhum Agricole nicht aus Melasse, einem Restprodukt der Zucker-Herstellung, destiliert, sondern aus frischem Zuckerrohrsaft.

Rumfässer in der Habitation Clément
Rumfässer in der Habitation Clément

Das ist auch der entscheidende Unterschied. Rhum Agricole schmeckt frischer, runder und nicht so spritig wie andere Rumsorten. Wie auch beim Rum aus anderen Ländern, wird der Rhum Agricole als weißer und als brauner R(h)um angeboten.

Weißer Rum, oder auch Rhum Blanc genannt, wird nach dem Brennvorgang für wenige Monate in Edelstahltanks gelagert, bevor er abgefüllt und verkauft wird. Brauner Rum wird dagegen mindestens drei Jahre in Holzfässern gelagert. Je nach Alter des Rums kommt er dann als Rhum VO – auch Rhum Vieux bezeichnet -, Rhum VSOP oder Rhum XO in Handel. Und auch hier gilt: Je älter, desto teurer. Aber auch runder im Geschmack 😋.

Rhum Tasting bei Guy Ferdinand

Wenn es um Kulinarik und Rhum auf Martinique geht, kommt man an einem Mann nicht vorbei: Guy Ferdinand. Der Inhaber des Strandrestaurants „Le Petibonum“ am Strand von Le Carbet ist ein absolutes Original der Insel. Mit einem ansteckenden Humor ausgestattet weiht „Chef Hot Pants“ gerne Interessierte in die Besonderheiten und die Vielfalt des Rhum Agricole ein.

Chef Guy Ferdinand vom Le Petibonum
Chef Guy Ferdinand vom Le Petibonum

Und weil man diesen Mann, und die Vielfalt der Rhum-Sorten. einfach kennen lernen muss, haben wir ein Rhum-Tasting bei ihm genossen. Wir starten mit den weißen Rhum-Sorten: Rhum J.M Blanc Jungle Macouba Edit. Agricole Rum* mit 51,2% Alkoholgehalt, Neisson Rhum Blanc Agricole* mit 50 %, La Favorite Rhum Blanc Coeur de Canne mit 55%, Rhum Dillon Blanc* mit 43%, und außer Konkurrenz bzw. zum Vergleich Chairman’s Reserve White Rum von der Nachbarinsel St. Lucia mit 43%.

Ich hätte vorher nicht erwartet, wie unterschiedlich junger, weißer Rum schmecken kann. Und auch wie stark der Rum von St. Lucia im Vergleich mit dem Rhum Agricole von Martinique ins Hintertreffen gerät 😉

Noch stärker fällt der Unterschied bei der Verkostung der beiden dunklen Rum-Sorten aus: Der Havana Club Selección de Maestros* mit 45% Vol. verliert absolut gegen den H.S.E. Rhum Agricole Extra Vieux XO* mit 41%. Der Havanna Club ist bestimmt kein schlechtes Tröpfchen. Aber dieser H.S.E. Extra Vieux ist nicht nur doppelt so teuer, sondern schmeckt auch doppelt so gut 😛

R(h)um-Auswahl im Le Petitbonum
R(h)um-Auswahl im Le Petitbonum

Fazit

Das R(h)um so lecker und vielfältig sein kann, hatte ich ehrlicherweise vor meiner Reise nach Martinique nicht gewusst. Aber jetzt weiß ich es und es ist ein Grund mehr, wieder nach Martinique zu reisen und all die anderen Rhum-Sorten zu verkosten, die ich auf dieser Reise nicht probieren konnte 😉

Und hier noch das ultimative Rezept für einen Planteur von Guy Ferdinand:

  • 1 Teil Rhum
  • Orangensaft, Guavensaft und Ananassaft zu gleichen Teilen
  • ½ Teil Rohrzuckersirup
  • Zimt
  • die Säfte, den Rum und den Sirup mixen
  • eine Prise Zimt hinzugeben
  • in einem Fancy Glas mit Eis servieren
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Hinweis: Ich wurde zu der Reise nach Martinique durch Atout France und dem Comité Martiniquais du Tourisme eingeladen. Mein persönlicher Eindruck wurde dadurch jedoch nicht beeinflusst.

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