Trip-Report: Mit Emirates in der Business Class nach “Down Under”

Emirates-Flotte am Flughafen Dubai
Emirates-Flotte am Flughafen Dubai

Beruflich sollte es mich dieses Mal zusammen mit einem Kollegen nach Auckland, Neuseeland, und nach Sydney, Australien, führen. Letzes Mal bin ich nach Auckland mit Air New Zealand in der Premium Economy Class hin und in der Economy zurück geflogen. Die (alte) Premium Eco der Kiwis konnte mich nicht wirklich überzeugen und der Rückflug in der Eco war kein Spaziergang. Auf solch langen Strecken ist die Business Class einfach die bessere Wahl. Und die Business Class von Emirates – gerade im Airbus A380 – ist nun wirklich nicht die Schlechteste auf diesem Planeten. Aber auch bei Emirates ist nicht alles Gold was glänzt, wie ich feststellen musste. Aber nun von Anfang an:

Emirates Airbus A380 A6-EDZ in Auckland
Emirates Airbus A380 A6-EDZ in Auckland

Prolog

Warum Emirates? Nun, ich muss zugeben, dass verschiedene Faktoren für einen Flug mit Emirates, oder genauer: in der Business Class von Emirates, sprachen:

  • Ich bin noch nie zuvor mit Emirates geflogen.
  • Den Flughafen von Dubai kannte ich noch nicht.
  • Im Airbus A380 bin auch noch nie zuvor geflogen.
  • Die Business Class von Emirates genießt einen sehr guten Ruf.
  • Im Airbus A380 hat Emirates im Oberdeck eine Bar für die Passagiere der First und Business Class eingerichtet.
  • Der Chauffeur-Service für Business Class Passagiere. (OK. Einen vergleichbaren Service bietet auch Etihad.)
  • Nach Auckland (aber auch nach Sydney) kommt man von Deutschland nur mit Umsteigeverbindungen. Daher macht es keinen Unterschied, ob man in Dubai, Bangkok oder Singapur umsteigt.
  • Last but not least: Der Preis. Knapp 6800 Euro für zwei Personen („Companion Fare“) in der Business Class für ein Routing Düsseldorf-Dubai-Melbourne-Auckland-Sydney-Dubai-Düsseldorf ist unschlagbar.

Düsseldorf – Dubai

Jede Flugreise beginnt mit der (An-) Reise zum Flughafen. So auch bei Emirates. Und dennoch gibt es bei dieser Airlines (wie auch bei Etihad) einen Unterschied, wenn man in der Business order First Class fliegt: Der Chauffeur-Service! Man wird zu Hause abgeholt und zum Flughafen gebracht und am Zielort vom Flughafen zum Hotel. Und das kostenlos in einem Radius von 40 KM (in Deutschland). Die restlichen Kilometer muss man beim Fahrer separat bezahlen, was aber bei der Strecke Köln-Düsseldorf nur 25 Euro ausmachte. Ein toller Service!

Der Empfang der Emirates Lounge in Düsseldorf
Der Empfang der Emirates Lounge in Düsseldorf

Das Einchecken in Düsseldorf ging reibungslos über die Bühne und flugs ging es für uns durch die Sicherheitskontrolle (Fast Lane – aber leider nicht so „fast“, da ein paar „Pfeifen“ vor uns ewig brauchten) und dann in die geräumige Emirates Lounge. Die Begrüßung durch die Damen am „Rezeptions“-Tresen war äußerst freundlich und zuvorkommend: „Schönen guten Abend Herr Busch!“, „Waren Sie schon mal in unserer Lounge?“ usw. und so fort. Uns wurde – da wir zum ersten Mal in der Emirates Lounge waren – kurz erklärt, wo sich welche Räumlichkeiten, u.a. die Duschen, befanden und auch, dass selbstverständlich das Boarding angekündigt werden würde. Ein solch freundliches Personal würde auch der Lufthansa in ihren Lounges gut zu Gesicht stehen.

In der Lounge selber ist für Speisen und Getränke umfangreich gesorgt und am Buffet wurde auch immer zügig nachgelegt, sofern etwas fehlte. Insgesamt macht die Lounge – wie auch alle anderen Emirates-Lounges auf der Reise – einen angenehmen Eindruck. Selbst das von mir im Vorfeld erwartete orientalisch-plüschige Ambiente gab es nicht. Das Boarding des Fluges (EK 058) wurde dann auch wie angekündigt angesagt und wir begaben uns zum Gate, wo wir dank extra Zugang für Business und First Class Passagiere auch nicht allzu lange in der Schlange stehen mussten.

Sitz 10K auf dem Flug EK58 von Düsseldorf nach Dubai
Sitz 10K auf dem Flug EK58 von Düsseldorf nach Dubai

Der erste Eindruck der Business Class der Boeing 777-300ER (A6-EBJ) war etwas ernüchternd. Bei Emirates hatte ich eigentlich etwas anderes erwartet, denn hier bekam ich ein Interieur zu sehen, welches m.E. so gar nicht zum Anspruch von Emirates passt. Die Sitze sind zwar breit, aber was das Stoffmuster angeht etwas angestaubt. Auch sonst war hier nichts von dem hohen Standard der Emirates erkennbar. Solche Sitze (ich saß 10K) gab und gibt es bei vielen Airlines in der Business schon seit Jahren. Die in den Armlehnen versenkbaren Monitore für das Onboard-Entertainment sind auch nicht so richtig zeitgemäß.

Am Service selber gab es nichts auszusetzen. Schon vor dem Start wurde der obligatorische Schampus serviert. Und es wurde noch vor dem Start gefragt, welches Getränk man uns direkt nach dem Take-Off kredenzen möge. Auch sonst war die ganze Crew immer sehr freundlich und zuvorkommend. Am Essen gab es auch überhaupt nichts auszusetzen. Als Vorspeise wählte ich die geräucherten Entenbrust-Streifen und als Hauptgang die Lamm-Medaillons. Alles sehr schön angerichtet und mit Liebe zum Detail.

Die Vorspeise auf dem Flug von Düsseldorf nach Dubai: Geräucherte Entenbrust-Streifen
Die Vorspeise auf dem Flug von Düsseldorf nach Dubai: Geräucherte Entenbrust-Streifen

Wartezeit in Dubai

Nach der Landung in Dubai mussten wir erst einmal wieder durch eine Sicherheitskontrolle (die zweite nach Düsseldorf), bevor wir uns in das Getümmel im Terminal stürzen konnten mussten. Ist schon beeindruckend, was morgens um sechs Uhr auf diesem Flughafen los ist. Wir haben deshalb nur kurz im Duty Free Shop Zigaretten einkauft (ungefähr 8 Euro für eine Stange Gauloises ist schon Wahnsinn!), um dann auf schnellsten Weg in die Emirates Business Lounge zu flüchten. Auch dort ging es ein wenig wie im Taubenschlag zu. Beim „Check-In“ wurde uns mitgeteilt, an welchem Gate unser Anschlussflug EK 406 nach Auckland via Melbourne abgefertigt werden würde und auch auf die Boarding Time (45 Minuten vor Abflug) wurden wir hingewiesen. Doch dazu später noch mehr.

Aufsteller in der Emirates Business Lounge mit Hinweis auf die Boarding Time
Aufsteller in der Emirates Business Lounge mit Hinweis auf die Boarding Time

Angenehm an der Business Lounge der Emirates in Dubai ist, dass es dort auch einen Raucherbereich gibt. Diesen muss man zwar erst einmal suchen, findet ihn aber ziemlich am Ende der Lounge, d.h. nachdem man fast die gesamte Lounge auf der rechten Seite durchquert hat. Egal. Hauptsache nach zig Stunden mal wieder der Sucht frönen 😉

Es ist schon beeindruckend zu sehen, wie viel Personal dort in der Lounge herum läuft: Alle paar Minuten kommt sogar ein „Aschenbecher-Entleerer“ vorbei, um die Aschenbecher auszuleeren. Um Getränke braucht man in sich in dieser Lounge auch nicht wirklich zu kümmern, da man schon nach kurzer Zeit durch die freundlichen Bedienungen gefragt wird, was man trinken möchte. Aber das alles natürlich erst, WENN man einen Sitzplatz gefunden hat. Und das ist zu zweit gar nicht so einfach. Da muss man einfach die Augen aufhalten und sobald ein Tisch mit zwei Sesseln frei wird – zuschlagen 🙂

Wir begaben uns also brav zu angegebener Boarding Time zum Gate – nicht ohne nochmals auf einem der Monitore zu prüfen, ob unser Flug evtl. verspätet sei. Da unser Gate B19 auch direkt von der Lounge-Ebene erreichbar ist, mussten wir noch nicht einmal durch das Getümmel auf der Haupt-Abflugebene.

Dubai – Melbourne

Doch am Gate angekommen: Gähnende Leere. WTF? Also haben wir einen der anwesenden Sicherheits-Leute befragt, was denn los sei und erst nach Rückfrage bei seinem Kollegen konnte er uns mitteilen, dass der Flug wohl verspätet sei und ans Boarding gar nicht zu denken sei, da schließlich noch nicht einmal ein Flugzeug da sei. Jetzt fiel es uns auch erst auf, dass an der Position weder von einem Airbus A380 noch von einem Flieger etwas zu sehen war. In Anbetracht der Situation tappten wir also wieder zurück zur Lounge. Beim Check-In-Desk konnte man uns aber auch keine befriedigende Auskunft geben, außer dass wir uns es nochmal gemütlich machen sollten und darauf warten sollten, bis der Flug zum Boarding aufgerufen würde.

In der Tat werden alle Flüge in der Business Lounge aufgerufen. Dann frage ich allerdings, warum der Aufsteller (s.o.) nötig ist und man so ausdrücklich auf das pünktliche Erscheinen am Gate hinweist. Kurios war allerdings, dass ich die erneute Wartezeit nutzte und einfach mal im Internet der Status unseres Fluges checkte. Siehe da: Dort war der Flug mit einer Verspätung angegeben. Auf den Monitoren in der Lounge allerdings nicht. Da fühlt man sich als Fluggast schon ein wenig veräppelt…

Nach weiteren 90 Minuten Warterei in der Lounge wurde dann irgendwann unser Flug zum Boarding ausgerufen und wir begaben uns (wieder) zum Gate. Dort wurde noch eine Taschenkontrolle (warum? wofür?) durchgeführt, die allerdings so oberflächlich war, dass man sich fragt, was dort kontrolliert werden soll. Mit dem Aufzug wurden die Business und First Class Passagiere dann auf die Einsteige-Ebene gefahren, von der wir dann den Superjumbo enterten.

Sitz 23 K auf dem Flug von Dubai via Melbourne nach Auckland
Sitz 23 K auf dem Flug von Dubai via Melbourne nach Auckland

Der erste Eindruck war toll! Sehr gediegene Einrichtung mit einem Schlag „orientalischem Prunk“. Aber das hatte ich auch erwartet. Der Sitz (ich saß 23 K im hinteren Teil Business Class) ist ’ne Wucht. Der Airbus A380 (A6-EDB) der uns in den folgenden Stunden via Melbourne nach Auckland bringen sollte, ist der zweite je an Emirates gelieferte A380 und somit knapp viereinhalb Jahre alt. Eigentlich kein Alter für ein Flugzeug und doch musste ich feststellen, dass die Flieger nicht sonderlich gut gepflegt und instand gehalten werden. Das beziehe ich jetzt nicht auf die sicherheits-relevanten Dinge (da gehe ich einfach davon aus, dass dies alles Tip-Top ist), sondern auf die Dinge, die man gerade als Passagier sieht. Eben die Kabine und wie diese in Schuss gehalten wird.

Reparatur mit Kreppband an Türe UL3 (Sorry für die schlechte Bildqualität)
Reparatur mit Kreppband an Türe UL3 (Sorry für die schlechte Bildqualität)

Es sind eben die kleinen Dinge, die manchmal für den Eindruck wichtig sind. So ist mir in der Bar (gleich mehr dazu) an der Tür UL3 die oben abgebildete „Reparatur“ aufgefallen. Anscheinend ist hier eine Verkleidung nicht mehr in Ordnung und anstelle einer richtigen Reparatur wird die Verkleidung nun mit gewöhnlichem Kreppband an Ort und Stelle gehalten. Kann man gut finden – ich jedoch nicht. Auch mit der Sauberkeit hat man anscheinend ein paar Probleme bei Emirates. Obwohl unser Flugzeug mit einem Schlepper auf die Boarding-Position in Dubai gebracht wurde, was auf eine längere Standzeit hinweist, war der Vogel nicht richtig gereinigt. So konnte ich an den Klappen für die seitlichen Staufächer noch Salzstangen-Reste entdecken. Das muss einfach nicht sein.

Salzstangen-Reste am Staufachdeckel
Salzstangen-Reste am Staufachdeckel

Auch rund um die Fußablage meines Sitzes war der Anblick auch nicht mehr so taufrisch. Meiner Meinung nach sollte Emirates dringend beim Zustand und der Erhaltung der Kabine nachlegen. Nun aber wieder zu den positiven Dingen: Wie auch nach dem Start in Düsseldorf wurde das gewünschte Getränk zusammen mit den warmen (!) Nüssen gereicht und auch der Essens-Service war wieder spitze. Ich entschied mich für den Räucherlachs als Vorspeise und dem vorzüglichen Steak.

Zum Hauptgang ein leckeres Steak
Zum Hauptgang ein leckeres Steak

Nach dem Essen verdrückten sich sowohl mein Kollege als auch ich erst einmal in die Bar im Heck. Schlafen konnten wir sowieso noch nicht und warum nicht einen Drink nehmen? Aber wo genau? Sitzend auf einer der beiden Couchen (inkl. Sicherheitsgurten!), im Stehen an der Bar, an der Theke an der hinteren Wand oder an einem der beiden Tresen, die vor den Türen angebracht sind? Wir setzten uns erst mal. 😉

Panoramablick in die Bar bei Nacht
Panoramablick in die Bar bei Nacht

Ich blieb beim Bier und sollte es auch den ganzen Flug über bleiben, denn ich habe es nicht so mit den „harten Sachen“, obwohl die Auswahl groß ist, denn u.a. Jack Daniels, Johnnie Walker Double Black, Chivas Regal 18 Years, Glenfiddich 15 Years werden angeboten, wenn man nur bei den Whiskeys bleibt. Auch die Auswahl anderer Spirituosen dürfte jeder Vorliebe genügen.

Irgendwann hatte auch ich die nötige Bettschwere erreicht und wollte schlafen. Während meines Bar-Aufenthaltes hatten die netten Flugbegleiter bereits die Matratzenauflage auf meinen Sitz gelegt und somit musste ich den Sitz nur noch in die Waagerechte bringen, mich mit der kuscheligen Decke zudecken und schlafen. Und das konnte ich richtig gut auch ohne Ohrstöpsel. Denn der Airbus A380 ist wirklich leise. Dazu kommt natürlich auch die generelle Ruhe in auf dem Oberdeck. In der Business Class, wie auch in der First Class, rennt eben keiner ständig rum und zur Unterhaltung treffen sich die Passagiere in der Bar hinter dem schalldämpfenden Vorhang.

Vor der Zwischenlandung in Melbourne gab es dann noch Frühstück und schon ging es dann in den Landeanflug. Nach der Landung mussten wir durch den Transitbereich und wieder durch eine Sicherheitskontrolle (die dritte bereits), bevor wir die Wartezeit in der Emirates-Lounge überbrücken konnten. Dort –  mit Blick auf das Vorfeld – konnten wir dann dem Betanken, Catering etc. bei einem Getränk zuschauen, bevor auch schon wieder zum Boarding aufgerufen wurde.

Melbourne – Auckland

Bei dem kurzen Hopser von Melbourne nach Auckland von ca. vier Stunden, war die Business Class vielleicht halb voll und mit der neuen Crew ein wirklich tolles Erlebnis. Es gab kurz nach dem Start schon wieder Frühstück, welches auch die einzige Mahlzeit auf diesem Flug sein sollte.

Am Flughafen in Auckland wartete auf uns schon der Chauffeur, der uns nach knapp 30 Stunden Gesamt-Reisezeit ins Hotel bringen sollte. Auch das klappte wieder problemlos.

Auckland – Sydney

Nach zehn Tagen Aufenthalt in Auckland hieß es Abschied nehmen und auf nach Sydney. Da auf den Emirates-Flügen zwischen Australien und Neuseeland und umgekehrt kein Chauffeur-Service angeboten wird, fuhren wir mit dem „Airbus“ „SkyBus“ für 13 NZD pro Nase von unserem Hotel in der Innenstadt zum Flughafen. Dort kamen wir pünktlich zur Öffnung der Check-In-Schalter an, so dass wir noch reichlich Zeit in der dortigen Emirates-Lounge zubringen konnten 😉

Emirates-Lounge in Auckland
Emirates-Lounge in Auckland

Dort zogen wir uns erst einmal um. Raus aus den Business-Klamotten (wir hatten vormittags noch einen Geschäfts-Termin) und rein in etwas Bequemes. Danach haben wir das Buffet erkundet, da wir seit dem Frühstück noch nichts gefuttert hatten. Interessanterweise war die Spirituosen-Auswahl hier – im Vergleich zu den anderen Emirates-Lounges – am besten sortiert. Sollte mir egal sein, da ich auch hier wieder Bier getrunken habe.

Ein Blick in die leere Business Class auf Flug EK413 von Auckland nach Sydney
Ein Blick in die leere Business Class auf Flug EK413 von Auckland nach Sydney

Die Wartezeit auf unseren Flug ließ sich also wieder sehr angenehm überbrücken. Interessanterweise war die Lounge nicht sonderlich stark gefüllt, obwohl gleich drei Emirates-Flieger auf dem Hof standen und mehr oder weniger zeitgleich raus gehen sollten: Unser A380 nach Sydney, der A380 nach Melbourne und eine Boeing 777 nach Brisbane. Warum das so war merkten wir nach dem Boarding: In „unserem“ Flieger war die Business mit nur 17 Passagieren (bei 76 verfügbaren Plätzen) noch nicht einmal halb voll. Den hinteren Teil der Business Class – die Reihen 23 bis 26 – hatten wir sogar ganz für uns alleine. Somit musste ich nicht zwingend auf dem gebuchten Platz 23K sitzen.

Keine Overhead-Bins in der Bar eines ganz neuen Airbus A380
Keine Overhead-Bins in der Bar eines ganz neuen Airbus A380

Dieser A380 (A6-EDZ) war übrigens zum Zeitpunkt des Fluges der drittneueste Super-Airbus von Emirates. Erst knapp zwei Monate war dieser Flieger im Dienst der Emirates und das konnte man auch merken. Hier war alles top in Schuss und sogar kleine Verbesserungen gab es: Die Sichtblenden an den Fenstern sind elektrisch bedienbar und in der Bar verzichtet man nun auf die Staufächer über Kopf, was das Raumgefühl merklich verbessert.

Der Flug war nicht nur recht kurz, sondern auch sehr kurzweilig, da die Crew bei den wenigen Passagieren auch Zeit für den ein oder anderen Plausch hatte. Somit konnte ich dann auch mal wieder meinen Wunsch äußern, das Cockpit nach der Landung besichtigen zu können. Das hatte leider auf den anderen beiden Flügen bisher nicht geklappt. Aber jetzt. Nach der Landung musste ich zwar warten, bis alle anderen Passagiere des Oberdecks ausgestiegen waren, konnte dafür aber die Gelegenheit nutzen und auch mal einen Blick in die First Class zu werfen. Die Crew war sehr freundlich und so fand sich die Zeit für ein ungefähr zehnminütiges Gespräch mit Captain und FO und einen ausgiebigen Blick ins Cockpit.

Cockpit des Airbus A380 A6-EDZ
Cockpit des Airbus A380 A6-EDZ

Sydney – Dubai

Unser Aufenthalt in Sydney sollte nur fünf Tage dauern. Der Chauffeur holte uns diesmal wieder am Hotel ab und brachte uns zum Flughafen, wo wir auch wieder pünktlich zur Öffnung des Check-Ins ankamen. Der Check-In selber verlief dann aber doch recht harzig, da unsere reservierten Sitzplätze auf einmal nicht mehr zur Verfügung standen. Die Sitzplätze hatte ich wenige Tage nach der Buchung (knapp zwei Monate vor Abflug aus Deutschland) reserviert und die Reservierung sogar noch wenige Tage bevor wir aus Deutschland aufbrachen gecheckt,

Auf einmal sollten wir auf dem Flug auf 15D und G sitzen und nicht wie reserviert 23K und 25K. Auch die Sitze unseres Anschlussfluges nach Düsseldorf sollten nicht mehr 11J und K sein, sondern irgendwo in der Mitte, Damit waren wir aber nicht so richtig einverstanden und zuerst wurden uns neue Bordkarten für den Anschlussflug ausgestellt – jetzt 11A und B. Aber für den Flug EK413 nach Dubai konnte die Dame am Check-In nichts machen und verwies uns freundlich an ihren Vorgesetzten, den wir auch sogleich aufsuchten.

Aber wie so immer, wenn eine Sache in die Hose geht, geht sie gleich richtig in die Hose: Laut Computer hätten wir überhaupt keine Sitzplätze reserviert gehabt! Dem widersprachen wir energisch, da ich gerade die Reservierungen für den Rückflug aus unerfindlichen Gründen nicht übers Internet vornehmen konnte, sondern nur über das Callcenter (welches in Manchester, UK, sitzt). Demnach muss wohl dort etwas schief gegangen sein, auch wenn ich, wie oben geschildert, die Sitzplatzreservierungen übers Internet kontrolliert hatte. Die ganze Angelegenheit schien sich nicht so einfach beheben zu lassen und somit bat uns der nette Mann doch schon einmal in die Lounge zu gehen und dort zu warten derweil er versuche etwas für uns zu tun.

Gesagt, getan: Erst einmal in die Lounge und ab unter die Dusche. Wir hatte mittlerweile 16:30 Uhr und wir mussten bereits morgens aus dem Hotel auschecken. Da nutzt man doch gerne die Gelegenheit sich vor so einem langen Flug ausgiebig frisch zu machen. Die Badezimmer – von Dusche zu reden wäre untertrieben – sind komplett ausgestattet mit Dusche, Waschtisch und Toillette. Duschgel, Haarshampoo und Bodylotion – alles ist vorhanden.

Nach der Dusche labten wir uns am Buffet. Auch hier blieb kein Wunsch offen. Nach über zwei Stunden wurden wir ausgerufen und am Empfang offerierte man uns dann die Plätze 9A und 20K. Waren zwar nicht die ursprünglichen Plätze, aber immerhin Fensterplätze, weshalb wir akzeptierten. Was mit unserer Sitzplatz-Reservierung aber tatsächlich in die Hose gegangen ist, konnte man uns aber beim besten Willen nicht erklären.

Der Airbus A380 (A6-EDA) der uns nach Dubai bringen sollte, war der Älteste in der Flotte von Emirates und somit etwas über fünf Jahre alt. Und das konnte man leider wieder merken, denn die Punkte, die mir schon auf dem Hinflug aufgefallen sind, traten hier noch gravierender zu Tage. In der Bar wollten beispielsweise keine der Türen der Staufächer mehr richtig halten oder schliffen am Boden. Die Türe der unteren Barschrankes musste die Crew mit Klebeband verschließen, da die Tür sich nicht mehr verriegeln ließ. All das macht keinen sonderlich guten Eindruck und zarter besaitete Gemüter als ich es bin, mögen sich ernsthafte Gedanken zum Stellenwert der Flugzeug-Wartung bei Emirates machen. Und es steht obendrein einer Airline mit dem Anspruch von Emirates nicht gut zu Gesicht.

Die Couch in der Bar des Emirates A380 A6-EDA mit Flecken und zerschlissener Abdeckklappe
Die Couch in der Bar des Emirates A380 A6-EDA mit Flecken und zerschlissener Abdeckklappe

All dies ließ mich jedoch nicht davon abhalten, mir das leckere Steak mit Kräuterbutter munden zu lassen 😉 Nach dem Essen habe ich mir dann auch erst einmal in der Bar gut gehen lassen, bevor ich dann für ca. sechs Stunden tief und fest geschlafen habe. Auch das wieder ohne Schlummerbrille und Ohrenstöpsel!

Dubai – Düsseldorf

Auch die schönste oder anstrengenste Reise findet irgendwann einmal ein Ende. So auch bei uns. Nach der Landung in Dubai sind wir wieder in die Business Lounge gegangen, um dort die Zeit zu überbrücken. Leider ist man bei der Konzeption der Lounge nicht davon ausgegangen, dass bei der Menge Menschen auch einige Passagiere die Toiletten besuchen möchten. Anders ist es wohl nicht zu erklären, dass man als Mann ca. zehn Minuten anstehen muss, bevor man(n) einem sitzenden Geschäft nachgehen kann. Hier besteht wirklich Nachholbedarf!

Die Boeing 777-300 ER (A6-EBI), die auf unserem Flug nach Düsseldorf zum Einsatz kam unterschied sich stark von der 777, mit der wir von Düsseldorf nach Dubai geflogen sind. Alles war wesentlich geräumiger und moderner. Die riesigen Bildschirme, die in den Rückenlehnen eingebaut sind waren ein Genuss. Auch sonst konnten die neueren Business-Sitze überzeugen auch wenn sich diese nicht wie im Airbus A380 komplett in ein Bett verwandeln lassen. Hier wäre ein flottenübergreifendes Produkt wünschenswert.

Amenity Kits

Auf allen Nachtflügen (Düsseldorf-Dubai, Dubai-Melbourne und Sydney-Dubai) wurden Aminity Kits ausgeteilt. Und diese sind wahrhaft umfangreich:

  • Parfum von Bulgari aus der Serie „Eau Parfumée au thé rouge“
  • Body Lotion von Bulgari aus der Serie „Eau Parfumée au thé rouge“
  • After Shave Balm von Bulgari aus der Serie „Eau Parfumée au thé rouge“
  • Klapp-Bürste / -Kamm
  • vollwertige Zahnbürste
  • Zahnpasta
  • Rasierer mit Wechselkopf von Wilkinson
  • Dose Rasierschaum
  • Rexona Deo-Roller
  • Packung Taschentücher
Inhalt der Amenity Kits
Inhalt der Amenity Kits

Wie der Inhalt der Amenity Kits für die Damen aussieht kann ich leider nicht berichten. Wer aber bei den Kits die obligatorischen Socken und die Schlummerbrille vermisst, muss sich nicht wundern. Diese Dinge sind an jedem Sitz bereits vorhanden – egal ob es sich um einen Nacht- oder einen Tagflug handelt.

Fazit

Was mir gefallen hat:

  • der stets freundliche Service an Bord
  • die warmen Nüsse, die mit dem ersten Drink serviert werden
  • der Essens- und Getränke-Service, der ohne Trolleys durchgeführt wird
  • generell die Eindeckung der Tabletts mit einer Stoff-Tischdecke
  • die Bar!
  • die Qualität und Auswahl der Speisen
  • der Sitz im Airbus A380
  • der Chauffeur-Service
  • die Ruhe an Bord des A380

Was mir nicht so gut gefallen hat:

  • die altbackene Business Class auf dem Flug von Düsseldorf nach Dubai
  • der generelle Erhaltungs-Zustand der Flieger in Bezug auf die Kabine
  • die verschwundenen Sitzplatz-Reservierungen
  • die seltsame Informations-Politik über Verspätungen in Dubai
  • die Aufteilung des Services nach Sitzreihen, denn mit meinem Sitz in Reihe 23 „gehörte“ ich noch zu den vorderen Sitzreihen der Business Class, während der Rest der hinteren Business separat bedient wurde.
  • die geringe Anzahl Toiletten in der Business-Lounge Dubai

Wenn ihr mich jetzt fragt, ob ich nochmal mit Emirates fliegen würde, kann ich die Frage eindeutig bejahen. Denn trotz der (kleineren) Mängel, die man auch als Jammern auf hohem Niveau bezeichnen könnte, war dieser Trip recht angenehm. Wenn das „angenehm“ bei den Flugzeiten auch relativ zu bewerten ist, so machen der Sitz und die Bar im Airbus A380 die ganze Reise doch erholsamer als bei anderen Airlines.

Liebe Leser, wie waren Eure bisherigen Erfahrungen mit Emirates – egal ob Eco, Business oder First Class?

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6 Kommentare

  1. Als Vielflieger (Gold-Status) bei Emirates kann ich viele Punkte in dem obigen Bericht teilen und/oder bestätigen. Auch mir sind seit Einführung des A380 die diversen Abnutzungserscheinungen an der Kabineneinrichtung aufgefallen. Übrigens, die abgeschrabbelt wirkenden Fussauflagen sahen schon nach ein paar Monaten Flugbetrieb so aus. Entweder liegt das an einer mangelhaften Qualität der Bezugsstoffe oder es hat etwas mit der „intensiven“ Nutzung dieser durch bestimmte Passagiere zu tun. Ehrlich, auf den Flügen nach China gehen oft Passagiere nicht besonders zimperlich mit der Einrichtung um.

    Was ich ebenfalls überhaupt nicht nachvollziehen kann ist das Sammelsurium von Inneneinrichtungen in der Business Class. Neben den besagten antiquierten Sesseln (die mich übrigens davon abhalten bestimmte Strecken mit Emirates zu fliegen) gibt es (jetzt inclusive des A380) drei verschiedene Sitzkonfigurationen mit unterschiedlichem Komfort.

    Neben dem sehr guten Sitz (bzw. Bett) auf dem A380 gibt es eine leicht abgeschrägte Sitzversion die, meines Empfindens nach) mich zu einer etwas unnormalen Sitzposition zwingt.

    Zum Service kann ich nur sagen, dass er normalerweise recht gut ist, an den von Singapore oder Quatar aber nicht heranreicht und stark von der Crew abhängig ist. Sicherlich gibt es viele Standardprozedere beim Service die immer gleich ablaufen trotzdem verstehen einige Crews diesen Standard noch mit Leben zu erfüllen und das macht ja oft das Besondere aus was Passagiere zu schätzen wissen.

    Die Situation in der Emirates Lounge in Dubai kann ich nur bestätigen, zwischen Mitternacht und 4 Uhr morgens herrscht dort ein Trubel, wie auf der Hohe Strasse in Köln zur besten Einkaufszeit, hat man einen Platz gefunden kann man durchatmen. Die Toilettensituation finde auch ich unmöglich, hoffentlich ist das im neuen A380 Terminal besser gelöst den ich bald kennen lernen darf.

    Insgesamt bin ich mit Emirates durchaus zufrieden, hat man dann noch den (oft) unschlagbaren Preis für diese Langstrecken (ich fliege meistens DUS-DXB-PVG/PEK) im Hinterkopf gibt es nicht viele Alternativen. Preislich gesehen sind oft Turkish Airlines (guter Service in der neuen Business-Class) sowie Aeroflot zu nennen, sicherlich ist Finnair durch die kurze Flugzeit auch eine Möglichkeit gut und schnell in Richtung Asien zu reisen.

    Von der Verbindung mit Etihad in Kooperation mit der Air Berlin kann ich (bestätigt durch Berichte von Kollegen) zur Zeit nur abraten, da hier, wahrscheinlich aufgrund der noch geringen Passagierzahlen in der Business-Class, oft ein AB Airbus mit reiner Eco-Konfiguration auf dem Weg von AUH nach DUS eingesetzt wird, die Überraschung in AUH kann also eine nicht so tolle sein! Schade denn die Business Class bei Etihad gehört für mich zu einer der besten Weltweit.

    Als Geheimtipp für eine tolle Business-Class und einen excellenten Service gilt für mich Oman Air, leider ist das Flugnetz noch nicht so dicht das sich ein schnelles Umsteigen in MCT zur Zeit lohnt. Mal sehen wie sich das Streckennetz entwickelt (s.a. Skytrax).

    • Hallo Michael,

      danke für Deinen ausführlichen Kommentar. Mangels Vergleichsmöglichkeit kann ich leider nicht den Service von Quatar oder Singapore einschätzen. Von Turkish habe ich bereits (auch von Kollegen) sehr Gutes gehört.

      Über einen (Gast-) Beitrag über das neue A380-Terminal in DXB und die dortige Business-Lounge würde ich mich im Übrigen sehr freuen 🙂

  2. ich war gerade MUC HKG in C und muss sagen der service war ok aber dauerte immer viel zu lang auf flug nach DXB 4 std , auf den andren fluegen nicht kuerzer ,staendig wurde mann gefragt was mann essen o triken mag aber es dauerte ewig.. 3 von 4 fluegen war alte abgenutzte schmutzige 380 mit kruemmel auf sitz und damenhaaren an der bar des sitzes…

    fliege dies jahr noch nach MRT und PVG.. fuer neuseeland ueberlege ob first o cathay nehme..

  3. Mensch, das ist ja mal ein interessanter Reisebericht, vielen Dank für die Mühe. Hätte von dem Zustand der maschinen bei Emirates mehr erwartet, mir war aber gar nicht bewußt, dass es den A380 schon wieder so lange gibt.

    Hier noch ein TIPP: Bei Buchung mit einer AMEX Centurion bekommt man wohl auch einen Limousinenservice dazu, falls das mal für Dich interessant sein sollte. Aber ich glaube nur im Ausland, in Hamburg machen sie es jedenfalls nicht.

  4. Wenn man geschäftlich unterwegs ist oder seinen liebsten während der Flitterwochen etwas Luxus gönnen will, dann eignet sich ein Chauffeurservice. V.a. in Städten wie Sydney oder Dubai. Vom Flughafen abgeholt und dann anschließend durch die opulente Stadt kutschiert zu werden. Da werden einige längerfristige Erinnerungen entstehen.
    Schöne Bilder nebenbei!

  5. Hallo, ich (Frau) sitze gerade beim Friseur bevor es gleich mit dem Chauffeur Service nach DUS geht. Fliege mit Emirates Business nach BKK über DXB. Fand ihren Beitrag wundervoll, informativ und unterhaltsam. Vielen Dank dafür- und bitte weiter machen 😉 beste Grüße

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