Wenn man Montag morgens einen geschäftlichen Termin in Gent wahrnehmen muss, gibt es zwei Möglichkeiten: In aller Herrgottsfrühe sich ins Auto setzen und in knapp 3 Stunden (ohne Staus) dort sein, oder man fährt schon am Samstag in aller Ruhe und genießt ein Wochenende in Gent. Ich habe mich vor knapp zwei Monaten für die entspannte Variante entschieden.
Samstag morgens gemütlich über Lüttich und Brüssel über die Autobahn schippern ist verdammt entspanntes Autofahren. So kam ich auch nach ziemlich genau drei Stunden mehr oder minder relaxt in Gent an und checkte zuerst im Gent Marriott Hotel ein. Die Parkplatzsuche habe ich mir geschenkt und für die folgenden zwei Nächte das Auto direkt in der hoteleigenen Tiefgarage abgestellt. Für den Rest des Wochenendes würde ich das Auto auch nicht mehr benötigen.
Kurz aufs Zimmer, den Koffer abgestellt, die Kamera geschnappt und schon ging es los. Per pedes zuerst zur Touristeninfo an der Oude Vismijn, um mir die CityCard Gent zu besorgen. Mit der CityCard für 48 oder 72 Stunden (30 bzw. 35 Euro pro Person) kann man eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten besuchen und die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Eine tolle Idee und echt praktisch.
Ich machte mich mit meiner CityCard erst mal auf den Weg zum mittelalterlichen Belfried. Dieser imposante Glockenturm, der mit den Türmen der St. Bavokathedrale und der Sint-Niklaas-Kirche die berühmte Reihe der drei Türme bildet, ist das Wahrzeichen des mittelalterlichen Gent. Im Laufe der Geschichte mehrmals aufgestockt beherbergt der Belfried eines der für Flandern so typischen Glockenspiele. Alle Viertelstunde ertönt das Glockenspiel, dessen Melodien über eine gewaltige Spieltrommel gesteuert werden.
Vom Belfried konnte ich auch zum ersten Mal das Panorama der Stadt genießen. Freie Sicht in alle vier Himmelsrichtungen ist garantiert!
Nach dem Besuch des Belfried ließ ich mich durch die Innenstadt treiben, bis ich irgendwann bemerkte, dass ich langsam Hunger bekomme. Was gibt es da besseres als eine Tüte belgischer Fritten? Richtig: Gar keine Alternative 😉 Und so ließ ich mich am späten Nachmittag mit einer Tüte heißer Fritten mit Mayo am Ufer der Leie nieder und genoss sowohl die Sonne als auch die frittierten Kartoffelstäbchen.
An der Gracht des alten Hafens, Korenlei und Graslei, nahm ich mir die Zeit, den Trubel zu beobachten. Dort ist an einem schönen Tag im Sommer ein ganz schöner Auftrieb:
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Und trotzdem machte Gent schon jetzt – nach ein paar Stunden – einen sehr entspannten Eindruck auf mich. Später am Abend zog ich wieder los, um Gent am Abend zu fotografieren. Gent verfügt nämlich über einen ausgefeilten Lichtplan, der dafür sorgt, dass sich die Stadt abends von einer etwas anderen und äußerst interessanten Seite zeigt.
Den zweiten Tag startete ich nach einem ausgiebigen Frühstück mit einer Bootsfahrt auf der Leie und Lieve. Die Touren von Gent Watertoerist sind in der Citycard enthalten und starten an der Graslei. Kleiner Tip: Sonntag morgens um 10:00 Uhr (da macht der Laden auf) ist so gut wie gar nichts los und die Chancen sind groß, dass man der einzige Passagier ist. So ist es auch mir ergangen und ich genoss daher eine äußerst individuelle und sehr informative Tour mit dem Guide.
Gegen Mittag habe ich mich dann mit Anita aus der Schweiz getroffen, die zufällig am gleichen Wochenende in Gent war . Nach unserem Treffen habe ich noch Schloss Gravensteen besucht und mich dann den Rest des Tages treiben lassen und das Flair der Stadt genossen. Irgendwann stand auch wieder die Frage „Was essen?“ auf dem Programm und ich muss sagen, dass mich trotz der kulinarischen Vielfalt keines der Restaurants wirklich angesprochen hat. Ich habe mich daher entschieden, dass eine große Portion Fritten auch ein Abendessen ist. Natürlich auch dieses mal mit Mayo, obwohl die Auswahl an Soßen in Belgien sehr groß ist…
Hinweis: Ich wurde bei meinem Aufenthalt in Gent durch die Bereitstellung der oben erwähnten CityCard unterstützt. Vielen Dank dafür! Meinen persönlichen Ansichten und Erlebnisse bleiben davon jedoch unberührt.
Schöne Bilder von Gent, Ingo! Ich war auch Sonntag Morgens um 10 Uhr am Bootsteg, wir waren die ersten, was ein großes Glück war, denn danach wurde es voll. Ist also ein echt guter Tipp!
LG Nicole
Früh aufstehen und losziehen lohnt sich also wirklich. Interessant zu wissen, dass nicht nur an dem Wochenende, an dem ich in Gent war, morgens um 10 Uhr bei den Bootstouren wenig los ist.
Toller Bericht mit super Foto´s
Oh, sehr schöner Bericht und tolle Bilder. Da bekommt man gleich Lust, sich ins Auto zu setzen. Von Aachen aus ist das ja alles ganz entspannt erreichbar… Ich würde mich dann allerdings eher für belgische Waffeln als für Fritten entscheiden! 😀 Liebe Grüße!
Belgische Affeln sind immer eine Alternative! 😉
Guter Bericht, schöne Fotos (besonders das von der Pommestüte) – es macht schon Spass in Ghent zu sein: nächste Woche bin ich zum zweiten Male dort – zum Jazzfestival. Außer Zaz, Lady Gaga und Rihannon Giddens (ja, Kultur hat Ghent in einer besonders großen Verpackung zu bieten) werde ich mir aber auch eine Portion Fritten leisten: du siehst, deine zentrale Botschaft ist angekommen.