Was gibt es Schöneres für einen Luftfahrt-Enthusiasten, als selber zu fliegen? Richtig! Ganz wenig 😉
Daher konnte ich mir das Angebot nicht entgehen lassen, mal selber eine Boeing 737 zu pilotieren. Na gut, nicht in der Wirklichkeit, sondern im Simulator. Was dem Spaß keinen Abbruch tut.
Heiko Stemmler, der Inhaber des Burgstadt Hotels in Kastellaun im Hunsrück, hat vor zwei Jahren im ehemaligen Wellness-Bereich des Hotels ein Simulator-Zentrum eingerichtet. Und das stilecht. Schon auf dem Parkplatz wird man von einer ausgedienten Cessna begrüßt.
Auch der Weg zum Eingang des Simulator-Zentrum ist – „natürlich“ – als Runway gestaltet 😉
Da es schon einige Zeit her ist, dass ich zuletzt geflogen bin, entscheide ich mich erst einmal für ein paar Platzrunden im Cessna 172 Simulator. Eigentlich ist Simulator nicht ganz korrekt, handelt es sich doch um einen Procedure Trainer für den Instrumentenflug (IFR), weshalb die Darstellung der Szenerie nicht ganz so detailliert ist.
Obwohl es ca 25 Jahre her ist, dass ich das letzte Mal den Steuerknüppel einer ASK-13 in der Hand gehalten habe, läuft es recht gut bei mir. Natürlich macht es einen großen Unterschied, ob man es „gewohnt“ ist, ein Segelflugzeug am Seil einer Winde zu starten, oder mit einem Motorflugzeug in die Höhe zu steigen. Apropos Höhe: Schon nach wenigen Augenblicken vergisst man, dass der Simulator gar nicht abhebt.
Nach ein paar Platzrunden am Flugplatz Koblenz-Winningen (EDRK) klappt auch die Koordination von Seiten- und Querruder wieder recht gut. Einzig den Wollfaden auf der Scheibe vermisse ich als alter Segelflug-Schüler ein wenig 😉
Nach eine kurzen Raucherpause dann das Highlight meines Besuches: Der Boeing 737 Simulator! Neben dem Cockpit, welches komplett ausgestattet ist, hat Heiko dem Simulator auch vier Sitzreihen hinzugefügt, damit auch größere Gruppen zusammen „fliegen“ können. Ebenso ist ein Fliegerdinner möglich – also Essen und Simulator-Fliegen in einem!
Nach einem Flight Control Check wird es Ernst für mich. Mein erster Flug geht vom Flughafen Hahn (EDFH/HHN) nach Hamburg (EDDH/HAM). Das Taxiing zur Startbahn ist anfänglich etwas gewöhnungsbedürftig. Nachdem ich ein wenig Gefühl für die Bugrad-Steuerung und die Schubhebel bekommen habe, bringe ich die Boeing 737 unfallfrei exakt auf die Mittellinie der Runway. Der Start läuft super und auch den Anflug in Hamburg bekomme ich – mit ein paar leichteren Korrekturen von Heiko, der auf dem Co-Piloten-Sitz Platz genommen hat – ganz gut hin.
Es folgen viele weitere tolle Anflüge. So habe ich absichtlich einen „Missed Approach“ in Los Angeles (LAX) produziert, um direkt im Anschluss in niedriger Höhe das Hollywood Sign zu überfliegen. Das „Terrain, Terrain – Pull Up“ des GPWS klingelt jetzt noch in meinen Ohren 😀
Dinge, die ein Pilot in der Realität natürlich nie mit einem Verkehrsflugzeug machen würde. Oder kann. Wie zum Beispiel ein Start am neuen Flughafen Chep Lap Kok in Hongkong mit anschließender Landung am alten Flughafen Kai Tak der ehemaligen britischen Kronkolonie. Ich habe jetzt höchsten Respekt vor all den Jumbo-Kapitänen, die früher den „Checkerboard Approach“ mit ihren Dickschiffen auf die Runway 13 fliegen mussten 😉
Neben Anflügen auf den Flughafen von Funchal (FNC) auf Madeira und den Princess Juliana International Airport von Sint Maarten bin ich auch den Flughafen von Innsbruck angeflogen. Dieser ist – ebenso wie die vorher erwähnten Flughafen – auch etwas speziell durch seine Lage im Tal. Und prompt habe ich den Anflug versemmelt. Ich wäre zu kurz gekommen und im Inn anstelle auf der Runway gelandet. Also die Schubhebel ganz nach vorne und einen Go-Around fliegen! Allerdings muss man nach dem Missed Approach höllisch aufpassen, dass man nicht gegen die umgebenden Berge fliegt…
Der zweite Anflug klappte dann auf Anhieb und ich habe den Vogel sicher auf die Piste 26 runter gebracht.
Ich kann jedem, der auch nur ein Funken Begeisterung für die Fliegerei mitbringt, einen Besuch bei iTakeOff empfehlen! Mir hat es eine Menge Spaß bei Heiko in den Simulatoren gemacht!
Hinweis: Ich wurde durch iTakeOff eingeladen. Das hat jedoch überhaupt keinen Einfluss auf meine Meinung. Denn es war einfach nur geil!
Ich hab ja bei einer Flugsimulation den Flieger zum Absturz gebracht. Ich fand es auch richtig spannend. Für mich hatte es im nachhinein den positiven Nebeneffekt, das ich seitdem keine Flugangst mehr habe :D.
Ich glaub so langsam wird es echt mal Zeit, das ich diesen Ort besuche. Hab so viel interessantes davon gelesen. Also Bernkastel…
Ich war in Kastellaun, nicht Bernkastel 😉
WOW – das darf ich meinem Neffen nicht zeigen… Oder gerade doch? 😉
Bei Flughöhe 0 wäre die Tante auch noch beruhigt und Neffe glücklich 😉
Hi Ingo!
Ein toller Bericht über Deinen außerordentlich kurzweiligen Besuch bei uns.
WennDu das nächste Mal in der Gegend bist, fliegen wir eine „reale“ Runde mit meiner Morane!
🙂 Heiko
Das Angebot nehme ich gerne an, Heiko! Aber auch einer weiteren Runde im Simulator wäre ich ich nicht abgeneigt 😉
Wahnsinn! Ich fand ja schon früher diverse Flugsimulatoren am PC richtig geil…. aber so ein Simulator… der hätte echt mal was.
Das ist endlos geil! Glaub mit, danach willst Du wahrscheinlich nie mehr am PC „fliegen“ wollen 😉
Genial! Auch ich habe mal im Sommercamp auf einer ASK13 „gelernt“ 😉 Ansonsten wurde immer der gute MS Flightsimulator ab Version 5 „geflogen“ 🙂
Ich glaube, dass sehr viele ihre ersten Platzrunden auf einer ASK13 gedreht haben 😉
Ein Traum !! Das wäre auch für meine Jungs was. Hört sich absolut super an !