
Ich verlasse das Terminal und genieße die frische Luft. Die mir vertraute kerosingeschwängerte Luft eines Flughafens, die ich so liebe, vermischt sich mit einer leichten Meeresbrise. Kein Wunder, liegt doch der Flughafen direkt an der San Francisco Bay…
Wahnsinn! Zuletzt habe ich diese Atmosphäre das letzte Mal vor fünfzehn Jahren genossen. Damals empfing mich die Stadt jedoch nicht mit so strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. Um es genau zu sagen: Damals habe ich mir beinahe den Hintern abgefroren 😉
Nach dem angenehmen Flug mit United möchte ich in die Stadt. Also flugs ein Taxi entern, welches mich zum Hotel bringen wird. Obwohl gerade Rush Hour herrscht, genieße ich die Fahrt und den Ausblick auf die Stadt!
Auf einen Blick
Endlich in San Francisco angekommen
Schnell den Koffer abstellen und unter die Dusche hüpfen, bevor ich auf dem Weg zum Abendessen schon mal die Atmosphäre rund um den Union Square genieße. Nach dem Dinner merke ich jedoch, dass ich bereits fast 24 Stunden auf den Beinen bin. Daher husche ich auf dem Rückweg zum Hilton noch schnell in einen Liquor Store und kaufe ein Sixpack Bier. Das soll mein Absacker sein.

Auf dem Balkon möchte ich nur noch ein Bierchen trinken. Aber die Aussicht fasziniert mich dermaßen, dass ich flugs mein Stativ aus dem Koffer hole und das Panorama fotografiere! Danach trinke ich noch mein Bier aus und falle todmüde in mein Bett.
Herrliches Wetter
Eigentlich bin ich in die Stadt gekommen, um den Spirit des Summer of Love zu erleben bzw. zu suchen, was davon nach fünfzig Jahren übrig geblieben ist. Ja, es ist genau 50 Jahre her, dass Scott McKenzie seinen berühmten Song veröffentlicht hat. Und das feiert San Francisco im großen Stil, unter anderem mit einer ganzen Menge Veranstaltungen und Ausstellungen.
Der Spirit des Summer of Love ist sofort präsent, wenn man eine Tour mit den bunten VW-Bullis von San Francisco Love Tours durch die Stadt macht. Die passende Musik gibt es Bord inklusive. Auch sonst sind die T2-Bullis nicht nur außen im Hippie-Style angemalt, auch im Innenraum geht es zeitgemäß her: Bunte Farben, Plüsch und das Peace-Symbol am Spiegel gehören auch dazu…
Passend zur Stimmung meint es auch Petrus gut mit mir: Blauer Himmel und Sonnenschein ist in San Francisco leider nicht selbstverständlich. Umso mehr freue ich mich über das gute Wetter!
Summer of Love Experience im de Young Museum
Trotz oder wegen des schönen Wetters mache ich einen Abstecher in den Golden Gate Park. Dort befindet sich das de Young Museum, in dem passend zum Jubiläum des Summer of Love die „Summer of Love Experience“ gezeigt wird.

Anhand verschiedenster Exponate, wie Band-Poster, originaler Hippie-Kleidung sowie Fotos und natürlich psychedelischer Musik wird der Besucher in die Zeit vor fünfzig Jahren zurück versetzt. Alles in allem ein sehr buntes Vergnügen 😉


Bei einem Besuch des Museums sollte man auch unbedingt auf den Aussichtsturm gehen! Von dort hat man eine tolle Aussicht auf den Golden Gate Park und eine etwas andere Perspektive auf die Innenstadt von San Francisco! Kleines Manko ist jedoch, dass man durch Scheiben hindurch fotografieren muss. Andererseits muss man den Turm nicht mühevoll erklimmen, sondern kommt ganz bequem mit dem Aufzug auf die Aussichtsplattform. 😉


Haight Ashbury

Als Geburtsort der Hippie-Bewegung und des daraus entstehenden Summer of Love gilt der Stadtteil Haight Ashbury. Und genau deshalb will ich mir dieses geschichtsträchtige Viertel genauer anschauen. Das mache ich allerdings nicht alleine, sondern im Rahmen einer Walking Tour von Wild SF Walking Tours.

Zusammen mit unserem Guide Wes treffen wir uns im „Panhandle Park“ und schon geht’s los. Wes erzählt, warum sich ausgerechnet hier in Haight Ashbury die Hippie-Szene zusammen gefunden hatte: Es war schlicht das Viertel mit den niedrigsten Mieten Mitte/Ende der Sechzigerjahre!

Hier und dort stoppen wir und auf auf einmal stehen wir vor dem „The Grateful Dead House“, in dem 1967 Jerry Garcia und seine Kumpels wohnten. Gleich schräg gegenüber wohnten übrigens Sonny Barger und seine Hells Angels Brüder, die zur damaligen Zeit noch nicht so kriminell waren und eine Art Schutztruppe der Hippies darstellten…

Die von Wes mitgebrachte Klampfe ist nicht nur Zierde, sondern immer wieder präsentiert er uns einen der ikonischen Songs der Hippie-Ära.

Ein paar Straßenecken weiter stehen wir auf einmal vor dem Haus, welches Janis Joplin bewohnte. Und Wes erzählt uns weiter Anekdoten und geschichtliche Fakten, bis wir vor dem Haus stehen, welches sprichwörtlich die Geburtsstätte der Idee einer freien Kranken- und Gesundheitsversorgung ist. Für uns Europäer eigentlich ein alter Hut, aber wenn man sich vor Augen führt, dass auch nach fünfzig Jahren noch nicht jeder US-Amerikaner krankenversichert ist, ist es eigentlich sehr traurig, dass es so erwähnenswert ist…

Auch heute noch hat sich Haight Ashbury ein wenig von seinem Flair erhalten können. So finden sich immer noch eine Menge Second Hand Läden in der Haight Street und auch eine ganze Menge anderer Läden, die allerhand schrägen Kram feilbieten.

Nach etwa zwei Stunden ist die Tour durch Haight Ashbury zu ende und mit lauter neuen Eindrücken im Kopf streife ich noch ein wenig durchs Viertel und fotografiere die teils wunderschönen Häuser im viktorianischen Stil.
Wild SF Walking Tours bietet auch andere bezahlte Touren an, aber auch eine „Free-And-All-You-Need Tour“ als Free-Tour an, bei der die Bezahlung ebenfalls nur über Trinkgeld abgewickelt wird.
Hinweis in eigener Sache: Ich wurde von der San Francisco Travel Association in Kooperation mit United Airlines im Rahmen der Feierlichkeiten zu „50 Years Summer of Love“ nach San Francisco eingeladen. Meine persönliche Meinung und meine Beobachtungen sind dadurch jedoch nicht beeinflusst.
Was für geniale Eindrücke und Fotos! Hammer! Den Bulli hätte ich gern als Zweitwagen. Das macht richtig Lust auf San Francisco.
Bei solch alten Bullis musst Du allerdings viel Geduld aufbringen. Und schrauben können…
Haha, impeachment-Buttons sind genau das, was ich in SF erwarten würde 😀
Als ich zuletzt dort war, befand man sich noch in der Bush-Ära. Es gab Klo-Papier mit George W.s Gesicht und Sprüchen 😀 😀 😀
So ne Hippie-Tour hätte ich auch gern mitgemacht. Schauen wir mal, ob und wann ich da noch mal lang komme 🙂
Many thanks für die Verlinkung!!!
Peace, Claudi
It was a Vergnügen to verlink you!
Klasse Ingo!
LG, Jutta