Ein wenig wie ein gestrandeter Dampfer liegt es da, das Hotel L’Impératrice in Fort-de-France. Strahlend weiß steht es dort gegenüber dem Park und erinnert unweigerlich an die „Weiße Stadt“ in Tel Aviv. Beim Betreten der Lobby durch die offenen Türen zur Straße überkommt einen sofort das karibische Lebensgefühl. Alles geht gefühlt ein wenig langsamer und geruhsamer zur Sache, als man es sonst gewohnt ist. Es dauert ein wenig, bis ich meinen Zimmerschlüssel in der Hand halte und mit dem kleinen Aufzug in die zweite Etage zu meinem Zimmer hochfahren kann.
Gemütlich. Das ist das, was mir als erstes einfällt, als ich mein Zimmer betrete. Es ist nicht groß, aber – gemütlich. Ich öffne die Türe zu meinem Balkon und lasse die angenehme Brise, die vom nahen Meer weht, ins Zimmer herein. Auch wenn das Zimmer klimatisiert ist, verzichte ich auf die Klimaanlage. Auch in der Nacht. Und ich schlafe prima.
Am nächsten Morgen erwache ich trotz Jetlag nicht zu früh und halbwegs ausgeschlafen. Ich dusche in dem kleinen Bad – verlaufen kann ich mich hier nicht 😉 – und lasse mir danach auf dem Balkon die frische Morgenluft um die Nase wehen, bevor ich zum Frühstück tappe. Der Frühstücksraum liegt eine Etage unter meinem Zimmer direkt neben dem hoteleigenen Restaurant.
Anders als befürchtet wird hier nicht „französisches Frühstück“ angeboten, sondern ein vollwertiges Frühstück mit allem, was das (deutsche) Frühstücksherz für die erste Mahlzeit des Tages begehrt.
Das Hotel L’Impératrice wurde 1957 erbaut und erst vor einigen Jahren vollständig renoviert. Das erklärt auch, warum die Zimmer und Bäder nicht gerade die allergrößten sind, jedoch ihren besonderen Charme verbreiten. Ebenso wie der Rest des Hauses. Abends ein Bierchen oder einen Wein in der Hotelbar zu trinken und dabei durch die offenen Fenster die vorbei flanierenden Passanten zu beobachten ist extrem relaxt. Und tiefentspannt sind alle Mitarbeiter des Hotels. Typisch karibisch halt 😉
Das Hotel L’Impératrice liegt schräg gegenüber des Parks, in dem die kopflose Statue von Kaiserin Joséphine, die auf Martinique geboren wurde, steht. Weil Joséphine die Sklaverei unterstützte, wurde die Statue in den 1990er Jahren von Aktivisten geköpft…
Es sind nur wenige Meter vom Hotel bis zum Hafen oder der Bibliothèque Schœlcher. Auch in das pulsierende Zentrum von Fort-de-France sind es nur wenige Gehminuten. Mehr Infos zum Hotel gibt es auf der – leider nur französischen – Website.
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